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MANUALTHERAPIE FÜR HUNDE

Beratung und Betreuung der Besitzer/innen von Hunden
im sportlichen Einsatz (medizinische Trainingslehre, Prävention)

Vom Ursprungstyp des Hundes, dem Wolf, der sich ohne menschliches Zutun über Selektion entwickelt hat, sind unzählige Rassen gezüchtet worden. Die FCI (Fédération Cynologique Internationale) teilt die Hunde in 10 Gruppen entsprechend ihres Gebrauchs und innerhalb der 10 Gruppen in Sektionen ein. Aktuell gibt es ca. 350 anerkannte Hunderassen. Die große Masse der Mischlinge und einige Rassen (z.B. die American Bulldog, der Anatolische Hirtenhund, Bolonka Zwetna …) sind hier nicht erfasst. So wie sich jeder Interessent:in für einen Hund sehr genau überlegen sollte, welcher Hund zu ihm/ihr, dem Umfeld, den individuellen Anforderungen an den Hund (Jagdhund, sportlicher Begleiter, Couchpotato) passt, muss der Besitzer eines Hundes auch wissen, ob und welche Sportart für seinen Hundetyp sinnvoll ist.

Der Windhund ist beispielsweise auf Schnelligkeit und große Sprungkraft gezüchtet. Durch seine geraden Gelenkwinkel und seine aufrechte Körperhaltung wäre Agility, die Arbeit im Parcours mit vielen kurzen Wendungen vollkommen ungeeignet. Slalom, Ducken im Tunnel und dergleichen fallen ihm schwer.

Bereits am Exterieur kann man anhand der Muskelprofilverteilung, der Faszienspannung und der Stellung und Winkelung der Gelenke ermessen, welche Belastung dem Hund zumutbar ist.

Ein medizinisch sinnvolles Einteilungskriterium ist angesichts der Vielzahl der mittlerweile bestehenden Hundesportartenzwischen high-impact (z.B. Agility, Fly ball) und low impact (z.B. Fährtenlesen) zu differenzieren.

Eine high- impact- Bewegung führt zu einer großen Belastung mit starker Wirkung auf das myofasziale und skelettale System des Hundes. So treten bei Hürdensprüngen mit hoher Geschwindigkeit an den Vorderextremitäten während der Landung Belastungen mit bis zum 4,5- fachen des Körpergewichts auf.

Skizze Muskulatur Hund
Hundesport

Die unterschiedlichen Hundesportarten stellen nicht nur unterschiedliche körperliche Anforderungen an Kraft, Ausdauer, Schnelligkeit, Koordination und Beweglichkeit, sondern überbelasten das myofasziale Gewebe sowie die Gelenke und Bänder des Hundes teilweise erheblich.

 

Extrem wichtig ist hier also, auf hinreichend lange Aufwärm- und cool down- Phasen zu achten und v.a. genügend lange Regenerationszeiten einzuhalten. Drei bis zehn Tage brauchen Sehnen, Bänder und Gelenke, um sich nach hoher Druck- oder Dehnungsbelastung zu regenerieren.

 

Mangelnde Regenerationszeiten, rezidivierende Überlastungssituationen oder monoton ausgeführte verbrauchende Bewegungsmuster und ein zu frühes und intensives Training erklären die häufigen Verletzungen des Weichteilapparates (z.B. Insertionsdesmopathie der proximalen Bizepssehne, Verletzungen des M. iliopsoas) sowie der Verletzungen der Gelenke der vorderen Extremität, des zervikothorakalen Übergangs und der Wirbelsäule.

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